Eine imposante Erscheinung ist die Königskerze im Garten. Sie erreicht eine Höhe von 2 m und ist ein Blickfang zur Blütezeit. Durch ihre Heilwirkung ist sie eine beliebte Bauerngartenpflanze.
Eine wertvolle Heilpflanze
Bereits im antiken Griechenland wurde die Königskerze bei Hautverletzungen und schlecht heilenden Wunden verwendet. In der Hildegart-Medizin wurde ein Tee aus den Blütenblättern bei Depressionen und Schwermut verabreicht.
Heute sind die Blüten oft Bestandteil von Erkältungstees. Ihre schleimlösende Wirkung verdankt sie den in ihr enthaltenden Saponiden. Diese sollen laut Aristoteles für Fische eine betäubende Wirkung haben, so das angeblich der Fischfang erleichtert wird. Streut man den Samen ins Wasser, so sollen die Fische ein verzögertes Reaktionsvermögen haben.
Im Garten
Königskerzen sind zweijährige Pflanzen. Im ersten Jahr ist eine Blattrosette, die bis 50 cm Durchmesser erreichen kann, zu sehen. Die hellgraunen Blätter sind filzig behaart. Dies deutet auf eine Sonnenpflanze hin. Sie bildet eine Wurzel, die bis zu einem Meter in die Tiefe reicht. Daher ist eine Kultivierung im Topf erfolglos.
Die Königskerze möchte in einem vollsonnigen Beet stehen. Der Boden kann mager und sandig sein. Steht sie in nährstoffreichen Beeten, so kommt sie auch damit zurecht. In dem Fall entwickelt sie gewaltige Ausmaße und die Blätter können 80 cm lang werden.
Die gelbe Kerzenblüte zeigt sich im Juli und blüht bis Ende August. Die neuen Blüten entwickelt sich über den älteren, so das ein fast zwei Meter langer Blütenstiel entsteht. Während die oberen Blüten noch knospig sind, können die unteren bereits reife Samenstände entwickeln. Diese sind reichlich mit kleinen schwarzen Samen gefüllt.
Nach dem Einbruch der ersten frostigen Nächte stirbt die Pflanze. Sie sollte sich jedoch reichlich versamt haben, so das im folgenden Jahr neue Pflanzen entstehen.
Tee selber herstellen
Ein Erkältungstee der zu gleichen Teilen aus Thymian, Spitzwegerich und Königskerze besteht, kann leicht selber hergestellt werden. Während der Blütezeit können die Blütenblätter gesammelt und getrocknet werden. Auf einem sauberen Baumwolltuch werden dies locker ausgebreitet und an einem schattigen und luftigen Ort 10 Tage getrocknet. Keinesfalls in der Sonne trocknen, da die Blätter sonst braun werden und zerstört sind.
Mit dem Thymian und dem Spitzwegerich verfährt man ebenso. Hat man nun alle drei Komponenten getrocknet, können die gemischt und in idealerweise dunkle Gläser gefüllt werden.
Für einen Aufguss verwendet man einen gehäuften Esslöffel Tee auf einen Liter Wasser. Das kochende Wasser über die Blättermischung gießen und 15 Minuten ziehen lassen.
Aussaat und Pflege
Die Aussaat erfolgt im März oder April. Auf einem schwach gedüngten Beet werden die Samen breitwürfig ausgestreut und leicht eingeharkt. Den Boden mäßig feucht halten. Die Samen laufen nach etwa 3-4 Wochen auf, je nach Sonneneinstrahlung und Temperatur.
Aussaat in Stichpunkten
|
Aussaatzeit: |
März, April |
Direktaussaat: |
ja |
Lichtkeimer: |
nein |
In Töpfen vorziehen: |
ab März möglich |
Saattiefe: |
0,5 cm |
Keimdauer: |
3-4 Wochen |
Standort: |
sonnig |
Pflege nach der Aussaat: |
mäßig feucht halten |
Ernte: |
Juli-September |
samenfeste Sorte: |
ja |
Eine Portion enthält etwa 100 Samen.
Pflanzen-Steckbrief
alles Wichtige kurz zusammengefasst
Lebensform: |
zweijährige Pflanze |
Wuchs: |
aufrecht |
Höhe: |
150-180 cm |
Pflanzabstand / Breite: |
50 cm |
Wurzelsystem: |
Tiefwurzler |
Ausläuferbildung: |
nein |
Invasive Art: |
nein |
Heimat: |
Europa |
Klimazone: |
gemäßigt |
Winterhärte: |
ja, winterhart |
Boden: |
sandiger, steiniger Boden mit gerinen Nährstoffen |
Als Kübelpflanze geeignet: |
ja |
Substrat bei Topfhaltung: |
Staudensubstrat, mit Sand abgemischt |
Licht: |
vollsonnig |
Wasser: |
geringer Bedarf |
Nährstoffe: |
geringer Bedarf |
Essbare Pflanzenteile: |
Blüten |
Geschmack: |
salatähnlich |
Verwendung: |
Teemischungen |
Blütenfarbe: |
gelb |
Blütezeit: |
Juni-September |
Blütenduft: |
harzig |
Blütenform: |
Kerze mit vielen Einzelblüten |
Futterpflanze für: |
sehr viele Insekten |
Wildbienen Nahrung: |
ja |
Honigbienen Nahrung: |
ja |
Systematik / Klassifizierung
|
Klasse: |
Zweikeimblättrige (Dicolyledonae) |
Ordnung: |
Lippenblütlerartige (Lamiales) |
Familie: |
Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae) |
Gattung + Art: |
Verbascum thapsus |
Synonyme: |
Wollkraut |
Kundenfragen
Frage:
Sind Königskerzen giftig?
Antwort:
Die Samen von Königskerze (Verbascum thapsusu) sind schwach betäubend bei Fischen. Für den Menschen ist die Königskerze ungiftig. Es gibt jedoch eine andere Königskerzenart, die sich mittlerweile eingebürgert hat.
Die Rede ist von der Schwarzen Königskerze (Verbascum nigrum). Sie enthält giftige Alkaloide.
Frage:
Wann pflanzt man Königskerze?
Antwort:
Königskerzen können während der Wachstumsperiode von März bis Oktober gepflanzt werden. Es ist hierzu zu sagen, das sie zweijährig sind.
Man sollte also im ersten Jahr die Rosette pflanzen, damit man im zweiten Jahr eine kräftige Pflanze erhält. Pflanzt man zweijährige Pflanzen ein, so werden diese meist nur kümmerlich im Wuchs und verblühen schnell.
Frage:
Wann säe ich Königskerze aus?
Antwort:
Die beste Zeit für die Aussaat ist das Frühjahr. Bereits im März können die Samen in ein vorbereitetes Beet breitwürfig gesät werden. Leicht einharken und mäßig feucht halten.
Frage:
Wann schneide ich Königskerze?
Antwort:
Nie
Frage:
Wo wachsen Königskerzen?
Antwort:
In der Natur kommen die imposanten Pflanzen auf mageren Flächen vor, die vollsonnig sind. Auf Schotterplätzen, Bahndämmen oder am Wegesrand sind sie zu finden.
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