Basilikum - Krankheiten und Schädlinge

Basilikumblätter

Gleich vorweg: Fühlt sich das Basilikum an seinem Standort nicht wohl, wird es anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Wahrscheinlich hat schon jeder Basilikum mit gelben Blättern oder voller Blattläuse gesehen.
Um Basilikum gesund zu halten, gibt es nur eine echte Möglichkeit: wir müssen unseren grünen Freuden den besten, sonnigsten Standort geben, den wir zur Verfügung haben. Hier darf auch an verschiedenen Standorten getestet werden.

Lohnt sich die Behandlung kranker Pflanzen?

Diese Übersicht soll eher bei der Identifikation helfen, denn zur Heilung anregen. Blattläuse können möglicherweise noch unter fließenden Wasser entfernt werden, die, bei ungünstigem Standort, auftretenden Pilzkrankheiten lassen sich kaum bekämpfen - schließlich geht es hier um ein Lebensmittel.
Um die oben gestellte Frage zu beantworten - im Normalfall nicht.
Möchte man dagegen sein Basilikum überwintern - vielleicht weil sich die Sorte nur vegetativ vermehren lässt, oder man einen tollen (Zufalls-)Hybriden geschaffen hat - kann das Erkennen und Bekämpfen der unterschiedlichen Schaderreger hilfreich sein.

Inhalt:

Schädlinge:

Blattläuse

Wahrscheinlich der Lieblingsfeind jedes Gärtners. Besonders in der dunklen Jahreszeit, wenn die Pflanzen ohnehin schwächer werden, schlägt die Stunde der Blattläuse. Am liebsten mögen die Tiere ein kuscheliges Plätzchen über der Heizung, 20°C oder mehr sorgen für beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Blattlauszucht.
Es gibt ungefähr 3000 verschiedene Arten, von denen fast 1000 auch bei uns heimisch sein sollen. Viele Arten spezialisieren sich auf bestimmte Wirtspflanzen, wie z.B. die Sitkafichtenlaus oder die Schwarze Bohnenlaus. Basilikum wird von unterschiedlichen Arten befallen.
Das Ergebnis ist immer das gleiche: verkrüppelte Austriebe und klebriger Honigtau auf den Blättern.

Bekämpfung: Gegen Blattläuse helfen biologische Pflanzenschutzmittel recht gut. Kaliseife in Wasser lösen und die Pflanzen damit besprühen. Blattunterseiten nicht vergessen und im Abstand von wenigen Tagen wiederholen. Stark befallene Pflanzen sollten entsorgt werden - auch um nicht befallene Nachbarpflanzen zu schützen.

Thripse

Thripse sind ein besonders garstiger Gast, sie sind aufgrund ihrer Lebensweise besonders schwer zu bekämpfen. Die erwachsenen Tiere ähneln den Gewittertierchen, mit denen sie verwandt sind, und sind schwarz oder dunkelbraun gefärbt. Die länglichen Insekten werden bis 3 mm groß und ernähren sich von Pflanzensaft. Sie stechen die einzelnen Zellen der Blätter an und saugen dabei die Flüssigkeit heraus. Auf der Blättern entsteht so ein, oft silbern glänzender, Schadbereich der leicht mit dem Schadbild das Spinnmilben verursachen, verwechselt werden kann.
Thripse sind vergleichsweise schwierig zu bekämpfen, da sie sich oft in Blattachseln oder im Erdreich der Pflanze verstecken.

Bekämpfung: Befallene Pflanzen lieber entsorgen, da Thripse auch sehr gerne auf andere Zierpflanzen übersiedeln und dort sehr hartnäckig werden können. Biologische Bekämpfung mittels Kaliseife möglich, und bei sachgerechter Anwendung (mindestens 3 Anwendungen im Abstand von einigen Tagen) auch erfolgsversprechend.

Minierfliegen

Einen Befall durch die Minierfliege erkennt man leicht an den typischen Miniergängen der Minierfliegenlarven. Um dem Ganzen einen besonders appetitlichen Beigeschmack zu geben, sind die Gänge mit dunklen Kotkügelchen gefüllt. Die Fliegen werden etwa 2 mm lang und sind dunkel gefärbt, sie legen ihre Eier mittels eines Bohrers direkt ins Blattgewebe.

Bekämpfung: Befallene Pflanzen isolieren und befallene Blätter entfernen. Bei starkem Befall sollte die ganze Pflanze bzw. der Bestand entsorgt werden. Bei wertvollen Pflanzen kann die Minierfliege mit Insektiziden, Hygiene (Entfernen befallener Pflanzenteile, Substratwechsel) und Gelbtafeln erfolgreich bekämpft werden. Die erwachsenen Insekten sind zwar flugfähig, haben aber nur einen begrenzten Aktionsradius.

Gelbtafeln

Gelbtafeln, Gelbsticker oder auch Leimtafeln genannt sind gelbe Kunststofftafeln die mit einem Klebstoff überzogen sind und durch ihre Färbung Schadinsekten anziehen.
Im professionellen Gartenbau werden sie zur Schädlingskontrolle eingesetzt um möglichst früh einen beginnenden Befall zu erkennen. Auf dem heimischen Kräuterbalkon oder in der Wohnung können sie bei der Bekämpfung verschiedener Schädlinge helfen. Ein alleiniges Heilmittel sind sie nicht, da nur Tiere in unmittelbarer Nähe angezogen werden.
Gelbtafeln können bei folgenden Schädlingen verwendet werden:
Weiße Fliege, Trauermücken, Sumpffliegen, Minierfliegen und Fruchtfliegen.


Gelbtafeln

Kaliseife - Biologisches Pflanzenschutzmittel

Kaliseife ist ein natürliches Insektizid auf Seifenbasis und wirkt gegen die meisten saugenden Schadinsekten. Kaliseife gilt als schonender für die Pflanzen als handelsübliche Schmierseifen. Gegen die meisten oben genannten Schädlinge ist die Wirkung sehr gut. Eier, Verpuppte Insekten oder Schädlinge die sich in der Pflanze aufhalten, werden nicht betroffen.
Anwendung: Die Anwendung sollte mehrmals, mit einigen Tagen Abstand, wiederholt werden. Bei Kontaktmitteln immer die ganze Pflanze einsprühen, auch die Blattunterseiten. Nicht in voller Sonne anwenden, bevorzugt am frühen Morgen oder Abend. Anwendungshinweise beachten.
Neudosan Neu von Neudorff gibt es im Baumarkt.


Raupen

...befallen Basilikum eher selten.
Auch dieser Kollege (Weinschwärmer - Deilephila elpenor) frisst viel lieber Weinreben, Weidenröschen oder Nachtkerzen. Glück gehabt!

Raupe des Weinschwärmers

Pilze:

Grauschimmel

Grauschimmel - Botrytis cinerea ist wahrscheinlich jedem Gärtner ein Begriff. Grauschimmel befällt geschwächte Pflanzen und abgestorbene Pflanzenteile. Er ist ein Schwächeparasit und nicht in der Lage gesunde Pflanzen zu befallen. Er tritt daher oft beim Überwintern auf, wenn Pflanzen unter suboptimalen Bedingungn ausharren müssen und oft auch totes Laub liegen bleibt.
Da Basilikum oftmals an unpassenden Standorten gehalten wird, ist Botrytis ein häufig auftretender Schaderreger.
Vorbeugung: Pflanzen luftig stellen, Blätter trocken halten, Basilikumpflanzen nicht zu eng aussäen ggf. vereinzeln, totes Laub entfernen

Falscher Mehltau

Beim Falschen Mehltau verfärben sich zuerst die unteren Blätter in ein ungesundes hellgrün bis grau. Im Laufe der Zeit rollen sich die Blätter zusammen und sterben ab. Auf der Blattunterseite bildet sich der sogenannte "Konidienträgerrasen". Eine sinnvolle Bekämpfung ist wenig erfolgsversprechend, befallene Pflanzen sollten mitsamt Erde entsorgt werden.
Vorbeugung: Pflanzen luftig stellen, nicht übermäßig gießen, Blätter trocken halten. Verwechslungsgefahr: Kann mit Kälteschaden oder Mangelernährung verwechselt werden, eindeutiges Unterscheidungsmerkmal sind die grauen rasenartigen Verfärbungen an der Blattunterseite.

Sonstiges:

Kälteschaden

Basilikum ist bekanntlich ein Sommerkraut das Wärme und Sonne liebt. Je nach Sorte und Zustand der Pflanzen können schon kurzzeitige Temperaturen unter 10°C zu Kälteschäden führen. Zumindest stellen die Pflanzen jetzt das Wachstum ein und werden anfälliger für Grauschimmel. Das schnell hochgezogene Basilikum aus dem Supermarkt ist besonders gefährdet.

Kälteschaden tritt zumeist am oberen Teil der Pflanzen auf. Die Blätter verfärben sich und vergilben, bei stärkerem Schaden treten Nekrosen auf und die Blätter sterben ab.
Dieser Schaden ähnelt dem Schadbild des Falschen Mehltaus und kann so zu Verwechslungen führen. Unterscheidungsmerkmal: Falscher Mehltau beginnt für gewöhnlich an den unteren Blättern.
Abhilfe: Basilikum nie zu kalt kultivieren. :-)

Übersicht:
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