Der Botanische Garten Bremen setzt seinen Schwerpunkt auf Heilpflanzen und die heimische Flora Bremens und Niedersachsens.
Das Gelände ist 2,3 ha groß und in den Rhododendronpark Bremen integriert, der mit einer Sammlung von etwa 600 Rhododendron-Arten der zweitgrößte der Welt ist. Die frostempfindlichen und nicht winterharten Arten finden sich in den Gewächshäusern der Botanika. Um diese zu besichtigen, ist ein Eintritt zu entrichten. Der Besuch der Freiflächen ist kostenfrei. Der Park zählt neben dem
Bürgerpark Bremen zu den beliebtesten Ausflugszielen der Stadt.
Inhaltsverzeichnis:
Ganz in der Nähe:
Nach den zweiten Weltkrieg wurde der Park angelegt und wird seitdem ständig erweitert. Es befand sich bereits ein Park an dieser Stelle. Der Kaufmann Willy Rickmer legte 1888 ein Wildpark an dieser Stelle an. Leider konnte er den Park nicht allein finanzieren, so dass er 1911 von der Stadt Bremen übernommen wurde. Der alte Baumbestand ist größtenteils immer noch vorhanden und der Park profitiert vom Flair der Baumriesen.
Mittlerweile umfasst der Park etwa 36 ha. Alle Freiflächen werden von der Stiftung Rhododendronpark finanziert. Den Betreibern ist ein aktueller Bezug zum Zeitgeschehen wichtig. 2003 wurde der Garten der Menschenrechte eingeweiht. Dieser ist Teil eines weltweiten Kunstprojektes INSCRIRE, der die Menschenrechte im öffentlichen Raum in Aktionen, Texten und Skulpturen präsentiert.
Übersichtskarte – Gliederung des Parks
Plan des botanischen Gartens. Die Ziffern kennzeichnen die unterschiedlichen Abteilungen.
Die Beschreibungen finden sich weiter unten. Die Bereiche sind nach Herkunft und Verwendung der Pflanzen eingeteilt.
Heilpflanzen
Der Dekanhanf (Hibiscus cannabinus) hat nicht nur schöne Blüten, sondern auch sehr dekorative Fruchtstände.
Die Sammlung der Arzneipflanzen ist untergliedert in Anwendungsgebiete und Inhaltsstoffe und gehört zu den größten in Deutschland.
Die Qualität besteht sowohl in der liebevollen Pflege, als auch in der ständigen Erweiterung und Neuanpflanzung.
Giftpflanzen
Der Übergang von Heil- zu Giftpflanze ist oft fließend – „allein die Dosis macht das Gift“ sagte schon Paracelsus.
Die unreifen Fruchtstände der Amerikanischen Kermesbeere (Phytolacca americana) beispielsweise zeigen schon durch ihre Warnfarben, dass sie giftig sind.
Nutzpflanzen
Hier bietet der Park einen schönen Einblick in die Welt der Nutzpflanzen. Über Gewürze, Getreide, Bienenfutterpflanzen und Faserpflanzen zur Herstellung von Kleidung, Seilen und anderen Gebrauchsgütern.
Buchweizen beispielsweise ist ein gesundes und leckeres „Getreide“, das heute leider nur noch selten in der Küche Verwendung findet. Im botanischen Garten erfreuen die Blüten nicht nur den menschlichen Besucher.
Biologische Abteilung
Kohlgewächse wie der Federkohl (Brassica rapa var. Acephala) gehören zu unseren Nutzpflanzen.
Nutzpflanzen werden nach Rohstoffen und Verwendung gegliedert. Hierbei werden Pflanzen des täglichen Bedarfs bevorzugt.
Biologische Abteilung
Auffälligkeiten in Farbe, Form und Habitus sind in der Biologischen Abteilung zu sehen.
Geographische Abteilung
Von Ost nach West gehts über:
Australien/Neuseeland
Der Leopardenfalter (Cethosia cyane) ist in Exot, der aus Südasien und Australien heimisch ist. Die Raupen ernähren sich von der Blauen Passionblume.
Asien
Die Früchte des Szechuanpfeffer (Zanthoxylum piperitum) sind im September erntereif. In der chinesischen Küche werden die gemahlenen Fruchtschalen als Gewürz verwendet. Die unreifen Früchte haben eine prickelnde Schärfe, ähnlich wie die Blüten der brasilianischen Parakresse.
Amerika
Ein Flusslauf zieht sich durch den Garten. Auf der rechten Seite befindet sich die geographische Abteilung.
(Wo sich auch die Maulwürfe wohlzufühlen scheinen) 🙂 Im Hintergrund die kleine Steinbrücke, die zum Alpinum, mit ihren vielen schönen Azaleen, führt.
Alpinum
Der Blick vom Alpinum in den sonnigen Teil der Nutzpflanzenabteilung.
Heimische Pflanzen
Die Waldrebe (Clematis vitalba) ist eine heimische Liane und kommt in feuchten Auwäldern vor.
Die heimische Flora wird in mehreren Bereichen des Gartens gezeigt. Hierbei spielt der Standort eine wichtige Rolle.
So ist beispielsweise die Dünenlandschaft im trockenen, sonnigen Areal zu finden.
Im Schattengarten hingegen stehen die Pflanzen der heimischen Waldgesellschaften.
Der Erhalt ist ein besonderes Anliegen, da allein etwa ein Fünftel der Pflanzen auf der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten steht.
Heidegarten
Im Heidegarten sind heimische Sand-und Dünenpflanzen in einer idyllischen Miniatur-Heidelandschaft eingebettet.
Schmuckhof
Jährlich wechselnde Pflanzenausstellungen überraschen den Besucher immer wieder aufs Neue.
Öffnungszeiten:
Täglich von 7:00 bis Sonnenuntergang
Bei Eis und Schnee bleibt der Garten geschlossen.
Aus Fotografen-Sicht etwas schade, bieten sich doch gerade jetzt besonders schöne Motive.
Anschrift:
Deliusweg
28359 Bremen
Parkmöglichkeiten:
Sowohl am Deliusweg als auch an der Ronzelenstraße befinden sich Parkplätze direkt am Park.
Desweiteren bietet die Markusallee über viele zusätzliche Parkplätz.
Außer an besonders schönen Wochenenden findet sich immer ein gut gelegener Parkplatz.
Webseiten:
http://www.rhododendronparkbremen.de/parkteile/botanischer-garten/
http://www.botanika-bremen.de/
Rhododendronpark
Zur Rhododendronblüte im Frühjahr kommen Gäste sowohl aus der Region, wie auch von Weit her angereist. Immerhin ist es der zweitgrößte Park seiner Art. Auf 36 ha sind an die 600 Rhododendronarten zu sehen. Der Park ist gegliedert in drei Bereiche.
Der Alte Park wurde 1937 in den bereits bestehenden Wildpark von Willy Rickmers integriert. Viele der alten Bäume stammen aus dem Gründungsjahr 1888. Der Park profitiert vom alten Baumbestand. Hier sieht man über 70 jährige Rhododendron stehen, die mittlerweile einen Rhododendronwald bilden.
Der Neue Park zeigt mehrere Themengärten, Spielplätze, einen Rosengarten, das Yaku-Tal und Staudenterassen. Er wurde innerhalb von 4 Jahren um die letzte Jahrtausendwende errichtet.
Die Themengärten bilden einen besonders attraktiven Bereich. Ein Bonsaigarten ist zu sehen, ein Duftgarten und ein Neuheitengarten.
Im Yaku-Tal werden ausschließlich Yakushimanum-Rhododendren gezeigt. Die erst seit etwa 50 Jahren existierenden Züchtungen beeindrucken mit neuartigen Farbakzenten. Sie bestechen durch ihren kompakten Wuchs, der Vielzahl an Blüten und ihre Winterhärte.
Der Botanische Garten nimmt mit 2,3 ha einen vergleichsweise kleinen Teil des Parks ein, zeigt jedoch die meisten Pflanzenarten.
Botanika
In der Botanika sind etwa 300 Rhododendron-Arten zu sehen, die nicht winterhart sind. Auf 4000 qm Fläche sind in drei Abschnitten die Pflanzenwelten Borneos, Japans und aus der Region des Himalayas präsentiert. Die Anlage lädt zum verweilen und genießen ein. So bekommt man die Gelegenheit im Chinesischen Teepavillon bei einer Tasse Tee das üppige Grün zu bewundern. Hierfür erhält man beim Kauf einer Eintrittskarte gleich den Tee mit, der dann im Pavillon frisch aufgebrüht werden kann.
Inmitten der Pflanzenwelten sind Exponate der regionalen Kulturen integriert. Bezeichnend für die Himalaya-Region ist der 4 m lange liegende Buddha. Manche Blüten der Rhododendren sehen eher wie Lilien aus, was den einen oder anderen verwundern mag.
In der Abteilung Borneo geht es tropisch zu. Es erwartet den Besucher ein üppiger Dschungel, durch den man auf schmalen Pfaden wandelt.
In der Japanabteilung blühen Azaleen und Kamelien um die Wette. Die Anlage ist im Kalthaus untergebracht.
Im Kalthaus ist ein Japanischer Kiesgarten und Koiteich zu sehen. Hier blühen im Februar die Azaleen und Kamelien um die Wette.
Im Winter ist das Schmetterlingshaus ein Anziehungspunkt für Groß und Klein.
Der Bremer Bürgerpark
Der Bürgerpark wurde 1865 auf der Fläche einer ehemaligen Allmende, der Bürgerweide, errichtet. Er war von Beginn an ein Park für die Bürger der Stadt, egal ob arm oder reich. Die Finanzierung erfolge durch eine Bürgerinitiative, dem Verein zur Bewaldung der Bürgerweide. Im Laufe der Jahre wurden mehrere Bauten wie Parkhäuser, Brücken und Pavillons errichtet.
Auch diese wurden ausschließlich durch Spenden finanziert. Mit dem Bau der Meierei 1881 wurde ein begehrtes Lokal etabliert. Von der Meierei gibt eine Blickachse über eine Distanz von 2700 m die Ansicht auf den Bremer Dom frei.
Der Park wurde nach dem Vorbild englischer Landschaftsparks angelegt. Es finden sich geschwundene Bachläufe, kleine Seen und verschlungene Pfade, die den idealisierten Wald darstellen. 1984 wurde der Bürgerpark als Gartendenkmal unter Schutz gestellt.
Es finden zahlreiche Freizeitaktivitäten im Park statt.
Der Bürgerpark bietet ein Tiergehege, ein Ruderbootverleih, eine Boule-Bahn, eine Minigolf-Anlage und einen Naturlehrpfad. Es befinden sich 4 Gastronomien im Park. Die Waldbühne bietet das ganze Jahr über Musikveranstaltungen. Jedes Jahr im August wird ‚Shakespeare im Park‘ von der Bremer Shakespeare-Company gegeben. Liebhaber der Klassischen Musik kommen beim Konzert ‚Musik und Licht am Hollersee‘ auf ihre Kosten.